Silke Falkenberg Coaching

Warum wir uns oft schlecht behandeln lassen – und wie wir lernen, Grenzen zu setzen

„Ich werde immer schlecht behandelt“ – diesen Satz höre ich als Therapeutin oft von meinen Klienten. Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit, von Ohnmacht, das sich in diesen Worten widerspiegelt. Doch hinter dieser Aussage steckt oft ein Muster, das wir uns genauer anschauen müssen: Die Frage ist nicht nur, warum andere uns schlecht behandeln, sondern warum wir es uns immer wieder gefallen lassen.

Die Dynamik der Opferrolle

Viele Menschen geraten unbewusst in eine Opferrolle, aus der es schwer ist, sich zu befreien. Sie ziehen ihre Grenzen erst dann, wenn es bereits zu spät ist, oder sie lassen Grenzüberschreitungen einfach geschehen, um Konflikte zu vermeiden. Oft fühlen sie sich nicht in der Lage, sich selbst zu schützen oder klar Nein zu sagen.

Die Folge: Sie erleben immer wieder Situationen, in denen sie schlecht behandelt werden, und beginnen, diese Dynamik als eine Art Schicksal hinzunehmen. Doch hier kommt eine entscheidende Erkenntnis ins Spiel: Es geht nicht darum, anderen die Schuld zu geben, sondern die eigene Rolle in diesem Muster zu erkennen. Das mag unbequem sein, aber es ist der erste Schritt, um Eigenmacht zurückzugewinnen.

Warum wir es uns gefallen lassen

Häufig liegt der Grund darin, dass wir:

    • Konflikte vermeiden wollen: Viele Menschen haben Angst vor Ablehnung oder Streit und nehmen deshalb ungesunde Situationen in Kauf.

    • Gelernt haben, uns anzupassen: Erlebnisse in der Kindheit oder frühere Beziehungen können uns geprägt haben. Wer oft hören musste, „Stell dich nicht so an“ oder „Du bist zu empfindlich“, hat vielleicht verinnerlicht, eigene Grenzen zu ignorieren.

    • Uns unserer eigenen Macht nicht bewusst sind: Selbstwirksamkeit – also das Vertrauen darauf, dass wir unser Leben aktiv gestalten können – ist eine Fähigkeit, die wir oft erst wieder erlernen müssen.

Der Weg aus der Ohnmacht

In der Therapie arbeite ich mit meinen Klienten daran, genau diese Muster zu erkennen und zu durchbrechen. Es geht darum, die Opferrolle zu verlassen und Schritt für Schritt Eigenmacht zurückzugewinnen. Hier sind einige zentrale Schritte:

  • Grenzen wahrnehmen: Viele Menschen merken erst im Nachhinein, dass ihre Grenzen überschritten wurden. In der Therapie lernen sie, früher zu spüren, was sich für sie richtig oder falsch anfühlt.

  • Nein sagen üben: Ein klares Nein ist kein Angriff, sondern ein Ausdruck von Selbstachtung. Es kann anfangs ungewohnt sein, aber mit der Zeit wird es leichter.

  • Selbstwirksamkeit aufbauen: Kleine Erfolge, wie das Setzen einer Grenze oder das Aussprechen eines Gefühls, stärken das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, das Leben aktiv zu gestalten.

  • Verantwortung übernehmen: Zu erkennen, dass wir uns schlecht behandeln lassen, kann schmerzhaft sein. Doch es gibt uns auch die Macht, etwas zu ändern.

    Dein Weg zur Eigenmacht

    Der Prozess, Grenzen zu setzen und aus der Opferrolle auszubrechen, ist nicht immer leicht. Aber er ist es wert. Stell dir vor, wie es sich anfühlt, klar für dich einzustehen, Nein zu sagen, wenn es nötig ist, und dich nicht mehr in Situationen wiederzufinden, die dir schaden. Das ist Eigenmacht – und sie ist dein Recht.

    Wenn du merkst, dass du dich immer wieder schlecht behandeln lässt, lade ich dich ein, diesen Weg in meiner Praxis zu beginnen. Gemeinsam arbeiten wir daran, die Muster zu erkennen, die dich daran hindern, dich zu schützen, und neue Strategien zu entwickeln, die dich stärken. Du bist nicht allein – und du hast die Kraft, dein Leben zu verändern.